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Über den Bernstein

Über den Bernstein

Bernstein – das Gold des Meeres

Bernstein fasziniert die Menschen sein Urzeiten, sie nannten ihn „Gold des Meeres“ oder „Tränen der Götter“

Der goldgelbe Stein – eigentlich kein Stein sondern fossiles Harz – gab aber auch der wichtigsten Nord-Südverbindung Europas den Namen – der alten Handelsroute Bernsteinstraße.

Von den Gestaden der Ostsee führte diese bis zu den Häfen des Mittelmeers und verbindet bis heute die Kulturen Nord- Mittel- und Südeuropas.

Erfahren Sie hier mehr über die Faszination des Bernsteins.

Abbau

Schon in der Altsteinzeit begannen die Menschen am Strand Bernstein zu sammeln und zu Schmuck und Amuletten zu verarbeiten, schon früh wurde er als Tauschobjekt und Handelsgut eingesetzt.

Einfach war seine Gewinnung, brauchte man doch nur nach rauen Sturmnächten an der Küste des Meeres nach ihm zu suchen oder ihn aus den von der stürmischen See emporgewirbelten Tangmassen heraus-„lesen“. Absolute Rekordernte dürfte wohl eine Sturmnacht des Jahres 1862 gewesen sein, hat man damals doch zwischen Nodems und Palmnicken an einem Strand von 7 km Länge 4000 kg des goldgelben „edlen Steines“ geerntet.

Ab dem Mittelalter wurden neue Methoden zur Bernsteingewinnung entwickelt, mittels langen Stangen wurde der Meeresgrund aufgewühlt, mit Netzen der Bernstein gefischt. Litauische Taucher suchten in den Jahren 1881 bis 1883 den Meeresboden ab, doch schon 1875 erhielt die Firma Stantien & Becker mit Sitz in Königsberg die Lizenz, Bernstein in unterirdischen Gruben bergbaumäßig aus der „Blauen Erde“ zu gewinnen und um 1890 beschäftigte eben diese Firma 1550 Arbeiter die 202 000 kg Bernstein zu Tage förderten der damals den Gegenwert von 1 800 000 Goldmark repräsentierte.

Mit wesentlich größerem technischem Aufwand, mit Hoch- Tief- und Schwenkbaggern wurde um 1930 die Kleinigkeit von 3.000.000 m3 Blauer Erde zu Tage gefördert, von 700 000 kg Bernstein befreit und auf die Abraumhalde geschüttet. Von dem so gewonnenen Bernstein sind jedoch nur etwa 20% für kunstgewerbliche Arbeiten brauchbar, der Rest ist entweder zu klein oder zu stark verschmutzt. Später wurden durchschnittlich bis zu 800 Tonnen Bernstein (90 % der weltweiten Abbaumenge) wurden dort pro Jahr gefördert. Doch 2002 wurde die Grube von Jantarny geschlossen und geflutet.
Heute kommt der Großteil des Bernsteins aus Polen und Litauen.

Heilkraft

Bernstein ist der älteste bekannte Heilstein. Schon vor ca. 30.000 Jahren entstanden die ersten Amulette. Bernsteinpferde wurden um 3000 v. Chr. bei rituellen Handlungen eingesetzt. Thales von Milet beschreibt die Wirkungen des fossilen Harz schon im 6. Jhdt. v. Chr. und bei den Wikunger galt er als wichtigster Schutzstein.

Im Mittelalter zählt der Bernstein zu den sechs Medikamenten mit der größten Wirksamkeit. Martin Luther trägt ein Stück davon als Schutz gegen Nierensteine.

Bernstein in der Lithotherapie – Steinheilkunde

In der Lithotherapie unterscheidet man die vier Grundvarianten: milchig, gelb, braun und klarer Bernstein

Je nach Variante sind auch die Einsatzmöglichkeiten Beruhigung, Wärme, Einsicht, Flexibilität sind nur einige wenige Anwendungsmöglichkeiten des Bernstein in emotionellen, geistigen Bereich.

Seit altersher verwendet man den Bernstein bei Magen- und Atemwegsprobleme um nur zwei Beispiele exemplarisch zu nennen. Bekannt ist die Verwendung für zahnende Kinder. Jedoch finden Sich im Handel eine Vielzahl „unbrauchbarer“ Zahnketten, die dann auch noch falsch eingesetzt werden.

Als wichtiger Begleiter bei der Meditation verschafft er Ruhe und hilft das eigenen Zentrum zu finden.

Text nach Ing. Christian Galko, Forum für Radioästhesie

Die Tränen der Götter

Fasziniert vom goldenen Leuchten des Bernsteins konnten sich die Menschen dessen Ursprung nicht erklären und brachten seine Entstehung mit ihren Göttern in Verbindung.

Jeder Litauer kann die Legende über die unglückliche Liebe der Meeresgöttin Jurate und Fischer Kastytis erzählen. Als der Gott Perkunas erfuhr, dass ein gewöhnlicher sterblicher Erdensohn sich erdreistet hatte die Wassergöttin anzurühren, schleuderte er Blitz und Donner und zerstörte den Bernsteinpalast auf dem Ostseegrund und versenkte Kastytis samt seinem Schiff.
Noch bis heute spülen Wellen Stücke des Bernsteinschlosses an die Küste. Und Jurates Tränen, die die Göttin immer noch weint, werden zu kleinen Stücken aus Bernstein. Diese werden nach einem Sturm an die Ostseeküste Litauens gespült.

Auch in Ovids Metamorphosen wird von der Entstehung des Bernsteins erzählt Phaeton, der Sohn des Sonnengottes Helios, hat von seinem Vater erbeten einmal an seiner Stelle den Sonnenwagen zu lenken. Doch der Ungeübte versagte und stieg zu hoch. Der Wagen geriet ins Schlingern und die Sonne kam dem Götterhimmel wie auch der Erde zu nahe und drohte alles in Brand zu setzen.
Zeus, der Oberste der Götter, griff ein und schleuderte seine Blitze gegen Phaeton. Dieser stürtze in den Fluss Eridanus und starb. Seine Schwestern, die Heliaden, betrauerten ihren Bruder und weinten am Ufer. Mitleidige Götter verwandelten sie in Pappeln und ihre Tränen wurden zu Bernstein.

In diesem Mythos deutet sich bereits an daß die Griechen eine pflanzliche Herkunft des Bernsteins vermuteten. Doch anstelle der Koniferen setzt der Ovid die Pappel.

Die östereichische Bernsteinstrasse

Auf den Spuren unserer Geschichte.

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